Bei der Frage, wie man Aufsätze übt, landet man häufig bei Bildern oder Bildgeschichten, die nacherzählt werden sollen. Aber auch wenn mir persönlich die Vater-und-Sohn-Geschichten von e.o. Plauen gefallen, kann dies nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Lassen sich Aufsätze auch spielerisch üben, ohne auf eine bestimmte Menge von Bildern angewiesen zu sein?
Heike Kuhn-Bamberger und Miriam Hörth haben mit „Satz für Satz“ das Kunststück geschafft, ein Spiel zu erfinden, das
- freies Formulieren übt,
- trotzdem genügend Inspirationen gibt, damit sich das Spiel nicht totläuft,
- auch nach vielen Spielrunden keine Wiederholungen produziert,
- eine Rechtschreibprüfung integriert,
- die Aufmerksamkeit für die Textstruktur schärft,
- und vor allem: Spaß macht!
Wie genau funktioniert es?
Reihum werden Sätze einer Geschichte geschrieben, von der man am Anfang nicht weiß, wie sie weitergeht. Dabei beginnt man nicht unbedingt wie bei einem gewöhnlichen Aufsatz von vorne, sondern folgt den Anweisungen der Karten. Vielleicht muss man mit dem Schlusssatz beginnen, eine Überschrift finden oder ein bestimmtes Stichwort einbauen.
Verschiedene Kartensorten geben Teile des nächsten Satzes vor (Stichwort, Satzarten, Schreibschwierigkeiten). Über Kontrollkarten und Punkteverteilung werden auch Rechtschreibung und Grammatik geübt.
„Satz für Satz“ eignet sich für den Einzelunterricht in der LRS-Förderung, als Familienspiel oder für Kleingruppen im normalen Unterricht und in der Nachhilfe. Das Spiel lässt sich für verschiedene Niveaustufen anpassen, von der ersten Textproduktion bis hin zu ausgiebiger Rechtschreib- und Grammatik-Kontrolle.
Da vor allem die Stichwörter immer wieder ungewohnte Wendungen bringen, kommt der Spaß nicht zu kurz. Sie können ja auch ohne das Spiel schon einmal überlegen, was der Kommissar, der gerade in der Schule ermittelt, mit einem Segelboot zu tun hat.